Bis zu 14.000 Tonnen Sonnencreme, bzw. Sonnenschutzmitteln gelangen jedes Jahr in die Ozeane.
Sonnenschutzprodukte, die ultraviolette (UV) Filter enthalten - einschließlich Avobenzon, Oxybenzon und Octocrylen - werden seit mehreren Jahren mit Korallenschäden in Verbindung gebracht. Als Palau den Responsible Tourism Education Act (das Gesetz zu umweltverträglichen und nachhaltigem Tourismus) verabschiedete, war es das erste Land der Welt, das sich auf nationaler Ebene mit der Verschmutzung durch Sonnenschutzmittel befasste. Aruba, Bonaire, die Amerikanischen Jungferninseln, Marshallinseln und Key West folgten dem Verbot.
Die ursprüngliche Forschung über die Auswirkungen von Chemikalien aus Sonnenschutzmitteln erwies sich als fehlerhaft, aber neuere Forschungen scheinen zu bestätigen, das Inhaltsstoffe (u.a. Avobenzon, Oxybenzon und Octocrylen) in den meisten Sonnenschutzprodukten nicht nur negative Auswirkungen auf Riffkorallen, sondern auch auf Süßwasserorganismen haben.
Obwohl dies keine globale Bedrohung darstellt, besteht an Orten, an denen es ein hohes Maß an menschlicher Aktivität in der Nähe von Korallenriffen und in Süßwasserlebensräumen gibt, ein erhebliches Risiko, Wasserlebewesen zu schädigen. NOAA (Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde, USA) berichtet über die folgenden Auswirkungen durch die Aufnahme der chemischen Bestandteile:
- Grünalgen: Wachstum und Photosynthese werden beeinträchtigt
- Muscheln: bei jungen Muscheln können genetische Defekte hervorgerufen werden
- Seeigel: das Immun- und Fortpflanzungssystem kann beschädigt werden und kann Missbildungen bei jungen Tieren verursachen
- Fische: Fruchtbarkeit und Fortpflanzung kann verringert und bei männlichen Tieren können weibliche Merkmale entstehen
- Korallen: das Gift sammelt sich im Gewebe an. Es kann Korallenbleichen auslösen, DNA schädigen, junge Korallen verformen und sogar töten
- Delfine: die Gifte sammeln sich im Gewebe an und werden über die Muttermilch auf ihren Nachwuchs übertragen
Sie dürfen deshalb trotzdem Sonnenschutzmittel verwenden – jedoch benutzen Sie einfach Produkte, die als riffsicher (reef safe“) gelten. Es gibt jetzt viele Sonnenschutzmittel, die als solche gelten. Suchen Sie danach im Internet und verwenden Sie eines der vielen verfügbaren sicheren Produkte.
Diese Inhaltsstoffe sollten sie vermeiden: Oxybenzon, Octinoxat, Benzophenon-1 und -8, PABA, 4-Methylbenzyliden-Kampfer (auch bekannt als Enzacamen), 3-Benzyliden-Kampfer, Nano-Titandioxid, Nano-Zinkoxid, Octocrylene, Tinosorb S Lite Aqua
Wichtigste Referenzen
Skincare Chemicals and Coral Reefs
Common sunscreen ingredients prove dangerous for freshwater ecosystems
Berichte über diese Veröffentlichung: “A burning issue: The effect of organic ultraviolet filter exposure on the behaviour and physiology of Daphnia magna,” Veröffentlicht in: Science of the Total Environment (doi: 10.1016/j.scitotenv.2020.141707)."
Sunscreen and cosmetics compound may harm coral by altering fatty acids (die Quellforschungsarbeit wird am Ende des Artikels zitiert)
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Foto von Joel Casilla auf Unsplash